Wir sehen uns in der Verantwortung für die Demokratie
Deshalb setzt sich der Verlag für eine starke und unabhängige SZ ein.
Von Dr. Christian Wegner
Zur Südwestdeutschen Medienholding bin ich 2018 gekommen. Schon 2019 haben wir uns in der Mediengruppe, zu der auch die Süddeutsche Zeitung gehört, ein Leitbild gegeben. Darin heißt es, dass wir „wirtschaftlich unabhängig weiterhin durch Qualitätsjournalismus und Medienpluralität die demokratische Meinungsvielfalt in Deutschland stärken“ möchten.
Dieses Leitbild gilt für die Süddeutsche Zeitung in besonderem Maße. Denn die Süddeutsche Zeitung ist die größte deutsche Qualitätstageszeitung, noch nie hatte sie mehr Leserinnen und Leser als heute. Ein Produkt der Marke SZ nutzen jeden Tag mehrere Millionen Menschen. Bei den Entscheiderinnen und Entscheidern liegt die Süddeutsche Zeitung mit ihren crossmedialen Angeboten vorn. Keine andere deutsche Qualitätstageszeitung lesen Entscheidungsträger jeden Monat häufiger.
Aus dieser sehr hohen Reichweite folgt eine große Verantwortung. Als wichtiges Medium in Deutschland haben wir die Aufgabe, Menschen über das, was in der Welt passiert, zu informieren. So können sie sich ihre eigene Meinung bilden. Gegenüber der Gesellschaft stehen wir in der Verantwortung, als Teil der vierten Säule der Demokratie die Regierung und andere Institutionen kritisch zu beobachten. So können wir dazu beitragen, Fehlverhalten aufzudecken.
Wir möchten unsere Leserinnen und Leser über das Weltgeschehen aufklären und sie dazu ermutigen, an der Debatte selbst teilzunehmen. Deshalb ist mir nicht nur die Zeitung als geschlossenes Produkt wichtig, sondern ebenso unser Angebot zur Diskussion. Die Artikel auf SZ.de bieten eine Kommentarfunktion, auf unseren Social-Media-Kanälen kommen wir mit Usern direkt ins Gespräch. Unsere Gipfelformate – also der Wirtschaftsgipfel, der Digital- und der Nachhaltigkeitsgipfel – sind Plattformen für den organisierten Austausch mit Spitzenpolitikern und Führungspersönlichkeiten. In vielen weiteren Formaten tauscht sich die Redaktion mit ihren Leserinnen und Lesern aus. Und schon den Jüngsten möchten wir Medienkompetenz vermitteln. Als Stifterratsmitglied der „Stiftung Lesen“ unterstützen wir Kinder und Jugendliche herkunftsunabhängig durch Leseförderung.
Verantwortung für die Gesellschaft haben wir, da wir über das Handeln in Politik und Institutionen berichten und es in Meinungsartikeln kritisieren und hinterfragen. Die Süddeutsche Zeitung spricht unbequeme Wahrheiten aus. Für ihren investigativen Journalismus ist die Süddeutsche Zeitung berühmt, die „Ibiza-Affäre“, die „Panama Papers“ oder das „Pegasus Projekt“ sind längst Schlagworte in der politischen Debatte. Mit unserem Journalismus setzen wir uns dafür ein, Machtmissbrauch zu verhindern – und dafür, Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen.
Die Süddeutsche Zeitung übernimmt damit Verantwortung für die Demokratie. Dies möchten wir auch zukünftig tun. Deshalb wird die Süddeutsche Zeitung wie bisher stets objektiv berichten und unternehmerisch unabhängig bleiben.
Wir werden weiterhin alle Fakten prüfen und klar zwischen Meinung und Fakten unterscheiden. Die Süddeutsche Zeitung wird sich nicht durch Fake News oder Propaganda missbrauchen lassen. Ebenso werden wir die Zukunft unseres Journalismus wirtschaftlich sichern. Mit neuen Angeboten, wie zum Beispiel den „SZ Dossiers“, gehen wir auf den Markt, mit Nachdruck setzen wir auf unser digitales Angebot. Die Zahl unserer Abonnentinnen und Abonnenten steigt stetig.
Die Süddeutsche Zeitung informiert, bildet und kritisiert. Wir sehen uns in Verantwortung für die Demokratie. Deshalb setzen wir uns ein für eine starke und unabhängige Süddeutsche Zeitung – als vertraute, kluge und unbestechliche Begleiterin des Alltags unserer Leserinnen und Leser.
Seit 2018 ist er Vorsitzender der Geschäftsführung der Südwestdeutsche Medienholding GmbH. Ab 1. Oktober 2021 übernahm er zusätzlich die Geschäftsführung der Süddeutscher Verlag GmbH und der Süddeutsche Zeitung GmbH.