Verantwortung global denken
Was es braucht, um in einer immer komplizierteren Welt verantwortungsbewusst zu handeln.
Von Felix Hoffmann und Kati Schneider
Wenn Sie das nächste Mal im Supermarkt vor dem Kaffeeregal stehen – greifen Sie dann zur günstigen Eigenmarke oder doch zum Fairtrade-Kaffee? Im Großen und Ganzen mag das zwar belanglos erscheinen. Aber mit alltäglichen Entscheidungen wie dieser bewegen Sie etwas in unserer Welt – in die eine oder die andere Richtung.
Zugegeben, die Auswirkungen sind oft marginal. Aber in der Summe haben sie einen Effekt. Oder positiv gedreht: Jede dieser alltäglichen Entscheidungen ist eine Gelegenheit, Verantwortung zu übernehmen. In unserer globalisierten Welt müssen wir die Auswirkungen unseres Handelns auf Menschen, Gesellschaften und Ökosysteme mitdenken, auch wenn sie weit entfernt und fremd erscheinen.
Vor dem Kaffeeregal fällt das schwer – uns geht es genauso. Das Gefühl der Distanz und der Fremdheit wirkt wie eine Mauer gegen Empathie und Verantwortungsbewusstsein. Wenn wir also wollen, dass Menschen verantwortungsvoll handeln, müssen wir diese Mauer umstürzen. Und wir müssen die Frage beantworten, die viel zu oft als rhetorischer Fluchtweg vor komplexen Entscheidungen dient: Was geht mich das an?
Im F.A.Z. Auslandspodcast Machtprobe sprechen wir über Themen wie die Implosion des politischen Systems in den USA – und erklären, warum eine zweite Trump-Präsidentschaft auch für Europa spürbare Folgen hätte. Ein Grund mehr also, Verantwortung zu übernehmen: Damit es bei uns nicht so weit kommt. Oder wir beschäftigen uns mit der globalen Migrationskrise und erklären, warum in der Migrationsdebatte mit Scheinlösungen nur so um sich geworfen wird. Noch eine Gelegenheit für verantwortungsbewusstes Handeln, um aufzustehen und Heilsversprecher als das zu enttarnen, was sie sind: Demagogen, die für die eigene Karriere bereit sind, die politische Kultur eines ganzen Kontinents zu vergiften.
Es braucht mehr Menschen, die bereit sind, sich diesen komplexen Herausforderungen zu stellen. Und damit das passiert, müssen wir zwei Fragen beantworten: Warum? Und wie? Der Podcast F.A.Z. Machtprobe setzt hier an. Mit Reportagen schaffen wir Nähe: Abstrakte Herausforderungen wie die EU-Migrationspolitik werden greifbar, wenn wir von Menschen berichten, die auf Lampedusa Essen verteilen oder auf dem Mittelmeer Geflüchtete aus Seenot retten. Ausführliche Analysen mit Experten und unseren Korrespondenten schaffen Verständnis: Wer versteht, wie hilflos die Migrationspolitik der EU ist, kann auch das Kalkül hinter der russischen Einflussnahme in der Sahelregion verstehen – einer wichtigen Transitroute für viele Migranten.
Wir sind überzeugt: Menschen übernehmen Verantwortung für mehr als nur sich selbst, wenn sie verstehen, warum es notwendig und wie es möglich ist. Unsere Hörerinnen und Hörer geben uns recht: F.A.Z. Machtprobe ist der bisher erfolgreichste Podcastlaunch bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Tiefe Recherche, spannend aufbereitet und auf Augenhöhe erzählt – dafür steht F.A.Z. Machtprobe. Und wir haben gerade erst begonnen.
Seit September 2022 Redakteur Audio bei der F.A.Z. Zuvor u.a. Wirtschaftskorrespondent der Nachrichtenagentur Agence France Presse (AFP).
Seit August 2022 Redakteurin im Audio-/Videoteam mit dem Schwerpunkt auf Podcasts. Zuvor in der Online-Redaktion und Audioproduktion.
... erscheint seit April 2023 alle zwei Wochen. Darin diskutieren die Hosts mit F.A.Z.-Auslandskorrespondenten, Expertinnen und Experten und Menschen aus den jeweiligen Ländern Ereignisse auf der ganzen Welt. So werden die globalen Zusammenhänge transparent. Jetzt reinhören!